Gesundheit

Warum Frauen häufiger an Reizdarm leiden – und wie Du die Beschwerden endlich in den Griff bekommst

Lesedauer: ca. 3 min.

Der Reizdarm, auch als Reizdarmsyndrom (RDS) bekannt, ist eine der häufigsten Magen-Darm-Erkrankungen weltweit. Auffällig ist, dass Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer.

Diese Geschlechterunterschiede werfen wichtige Fragen auf: Warum leiden Frauen häufiger an Reizdarm? Und vor allem: Welche Maßnahmen kannst Du ergreifen, um Deine Beschwerden zu lindern?

Die hormonellen Einflüsse: Der weibliche Zyklus und der Reizdarm

Ein wesentlicher Faktor, der zu der höheren Prävalenz von Reizdarm bei Frauen beiträgt, sind hormonelle Schwankungen im Verlauf des Menstruationszyklus. Östrogen und Progesteron, die beiden wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone, beeinflussen nicht nur Deine Fortpflanzungsorgane, sondern auch Deinen Magen-Darm-Trakt.

Besonders in der zweiten Zyklushälfte, nach dem Eisprung, berichten viele Frauen über verstärkte Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen und unregelmäßigen Stuhlgang. Progesteron verlangsamt die Darmbewegungen, was zu Verstopfungen führen kann, während Östrogen Schwankungen in der Empfindlichkeit des Darms verursacht. Das erklärt, warum Reizdarm-Symptome während der Periode oft intensiver wahrgenommen werden.

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Der Einfluss des Nervensystems: Stress und seine Auswirkungen

Ein weiterer zentraler Aspekt, der das Reizdarmsyndrom bei Frauen beeinflusst, ist das Nervensystem. Frauen neigen dazu, empfindlicher auf Stress zu reagieren, was das sogenannte „Bauchhirn“ – ein komplexes Nervennetzwerk im Darm – besonders stark beeinflusst.

Stress führt zu einer Überaktivität des vegetativen Nervensystems, was die Darmbewegungen verstärken oder vermindern kann. Dies kann zu Symptomen wie Durchfall oder Verstopfung führen. Zudem reagieren Frauen emotional intensiver auf Belastungen, was die Wahrnehmung der Schmerzen verstärkt.

Ernährung und Lebensstil: Was Du selbst tun kannst

Die gute Nachricht ist, dass Du durch gezielte Anpassungen in Deiner Ernährung und Deinem Lebensstil die Symptome des Reizdarms deutlich lindern kannst. Hier einige wissenschaftlich fundierte Tipps:

1. Ballaststoffreiche Ernährung

Eine ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen hilft, die Verdauung zu regulieren. Dabei ist es wichtig, die Art der Ballaststoffe zu beachten. Lösliche Ballaststoffe, die in Hafer, Leinsamen und Gemüse enthalten sind, können die Darmbewegungen stabilisieren und Blähungen reduzieren.

2. Low-FODMAP-Diät

FODMAPs sind kurzkettige Kohlenhydrate, die von vielen Menschen mit Reizdarm schlecht vertragen werden. Eine Low-FODMAP-Diät, bei der Du diese Kohlenhydrate vorübergehend meidest, hat sich in Studien als effektiv erwiesen, um Symptome wie Blähungen und Durchfall zu lindern. Achte jedoch darauf, die Diät nur unter Anleitung eines Ernährungsberaters durchzuführen, da sie sehr restriktiv ist.

Vitamin D bei Reizdarm

Warum es hilft: Vitamin D spielt eine wichtige Rolle für das Immunsystem und die Gesundheit des Darms. Ein Mangel an Vitamin D kann die Entzündungsprozesse im Darm verstärken und die Symptome des Reizdarmsyndroms (RDS) verschlimmern. Es wird angenommen, dass Vitamin D das Gleichgewicht der Darmflora unterstützt und die Regeneration der Darmschleimhaut fördert. So wirkt es bei Reizdarm:

  • Entzündungshemmend: Vitamin D hilft, entzündliche Prozesse zu reduzieren, die bei vielen Reizdarm-Patienten eine Rolle spielen.

  • Verbesserung der Darmfunktion: Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel kann die Darmmotilität verbessern und so Beschwerden wie Verstopfung oder Durchfall lindern.

  • Schutz der Darmschleimhaut: Es unterstützt die Stabilität der Darmschleimhaut, was vor schädlichen Mikroben schützt und das Risiko von undichten Darmwänden (Leaky Gut) verringern kann.

Empfohlene Dosierung: Die optimale Vitamin-D-Zufuhr variiert, liegt jedoch oft zwischen 800–2000 IE täglich, je nach individuellen Bedürfnissen und Blutwerten.

3. Probiotika

Die Einnahme von Probiotika kann das Gleichgewicht der Darmflora positiv beeinflussen. Studien zeigen, dass bestimmte Stämme, wie Bifidobacterium und Lactobacillus, helfen können, die Symptome des Reizdarms zu reduzieren. Konsultiere hierzu am besten Deine Frauenärztin oder Ernährungsmedizinerin, um das richtige Präparat für Dich zu finden.

4. Stressmanagement

Da Stress ein großer Auslöser für Reizdarm ist, ist ein effektives Stressmanagement essenziell. Techniken wie Yoga, Meditation und progressive Muskelentspannung haben sich als besonders hilfreich erwiesen. Sie helfen nicht nur, die Darmaktivität zu regulieren, sondern fördern auch Dein allgemeines Wohlbefinden.

5. Regelmäßige Bewegung

Körperliche Aktivität fördert die Darmbewegung und kann so Verstopfungen vorbeugen. Dabei musst Du kein intensives Training absolvieren – schon regelmäßige Spaziergänge oder leichtes Joggen können positive Effekte auf Deinen Darm haben.

Fazit: Ein ganzheitlicher Ansatz für Dein Wohlbefinden

Frauen leiden häufiger an Reizdarm, weil hormonelle und nervliche Einflüsse eine große Rolle spielen. Doch mit dem richtigen Wissen und gezielten Maßnahmen kannst Du Deine Beschwerden effektiv lindern. Eine ausgewogene Ernährung, gezieltes Stressmanagement und regelmäßige Bewegung sind Schlüsselkomponenten, um Dein Wohlbefinden zu steigern. Konsultiere Deine Frauenärztin oder Ernährungsmedizinerin, um einen individuell auf Dich abgestimmten Behandlungsplan zu erstellen.

Indem Du auf Deinen Körper hörst und diese Tipps umsetzt, kannst Du die Kontrolle über Deine Gesundheit zurückgewinnen und Dein Leben in vollen Zügen genießen. Reizdarm muss kein Hindernis sein – mit den richtigen Maßnahmen kann es Dir deutlich besser gehen!

Quellenangaben

1. Lee, Y. C., Chuang, C. H., & Lai, C. H. (2021). "The role of female hormones in irritable bowel syndrome: A comprehensive review." *Journal of Gastroenterology and Hepatology Research*, 10(5), 150-156. Verfügbar unter: [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8213687/](https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8213687/)

2. Ford, A. C., Harris, L. A., & Lacy, B. E. (2020). "Systematic review with meta-analysis: The efficacy of prebiotics, probiotics, synbiotics and antibiotics in irritable bowel syndrome." *Alimentary Pharmacology & Therapeutics*, 51(6), 536-552. Verfügbar unter: [https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/apt.15637](https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/apt.15637)

3. Whorwell, P. J. (2018). "Dietary advice in irritable bowel syndrome: New evidence for the role of fermentable carbohydrates." *World Journal of Gastroenterology*, 24(19), 2102-2110. Verfügbar unter: [https://www.wjgnet.com/1007-9327/full/v24/i19/2102.htm](https://www.wjgnet.com/1007-9327/full/v24/i19/2102.htm)

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